Was kostet die Zusammenarbeit mit Influencerinnen und Influencern?

Über Lohnhöhe und Gagen spricht man in der Schweiz nicht gerne. Schon klar – doch werden wir immer wieder gefragt, wieviel eine Influencer Kooperation kostet. Ein Blick hinter die Kulissen der Influencer Relations zeigt, hinter den neusten Posts und kreativen Storytellings steckt eine ausgeklügelte Strategie und taffe Verhandlungen. Eines stellen wir direkt klar: Es existiert keine Zauberformel. Mit den folgenden Infos helfen wir dir, den Preis an verschiedenen Einflussgrössen festzulegen.

Die Influencer Relations sind Teil unseres Kerngeschäfts und die Zusammenarbeit mit Creatorn und Influencerinnen liegt uns sehr am Herzen. Mit diesem Blogbeitrag und dank unserer jahrelangen Erfahrung möchten wir Transparenz und Bewusstsein in der Branche schaffen und einen Einblick in die Hintergründe der Preiskalkulation geben. Bei Preisverhandlungen stützen wir uns auf viele verschiedene Faktoren, die je nach Kampagne unterschiedlich gewichtet werden.

Mediakit als erster Richtwert

Wie wir es von den klassischen Medien gewohnt sind, stellen auch die meisten Influencer und Influencerinnen auf Anfrage ein Mediakit zur Verfügung. Dieses - meist sehr schön aufbereite - Dokument gibt strukturierte Informationen zu Dienstleistungen und Kosten und bietet klare Einblicke in Kooperationsmöglichkeiten. Ein Mediakit enthält eine Beschreibung des Profils und der Person. Ebenfalls sollten Profil-Kennzahlen wie Followerzahl, Engagement Rate, demografische Daten (also Informationen wie Alter, Geschlecht, Standort usw. der Community), Reichweite und einige Referenzen von vergangenen Kooperationen enthalten sein. Weiter findet man im Mediakit Richtpreise für die gängigsten Dienstleistungen. Diese dienen als Richtwerte für Preisvorschläge und sind die Basis für eine Preisverhandlung.

Es beginnt schon bei der Auswahl

Die Qualität eines Profils wird neben der Qualität des Contents in erster Linie an einer hohen Engagement Rate und der Zusammensetzung der Community gemessen, was wiederum den Preis beeinflusst. Die Engagement Rate hat einen direkten Einfluss auf die Reichweite und das Engagement zukünftiger Posts. Eine hohe Engagement Rate deutet darauf hin, dass das Publikum des Influencers oder der Influencerin aktiv interagiert und dass die Posts auch bei Nicht-Followern öfters ausgespielt werden. Wenn ein Profil also eine hohe Interaktionsrate hat, ist es wahrscheinlicher, dass zukünftige Posts ähnlich starkes Engagement erzeugen werden. Die Zusammensetzung der Community ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der sich auf die Preisgestaltung für Kooperationen auswirkt. So schauen wir uns mittels KI-basierten Tools an, wie sich die Followergemeinschaft der Influencerin oder des Influencers zusammensetzt: Sind es vermehrt echte Personen oder überwiegend Massenfollower und Fake Profile? Für die Schweiz ist zudem ein hoher Anteil an Schweizer Followern besonders wichtig, da so die Zielgruppe innerhalb der Schweiz erreicht wird. Dies wirkt sich positiv auf die Wirksamkeit und Relevanz der Kooperation aus.

Eine gepflegte Community mit vielen realen Menschen steigert den Wert eines Profils.

Wert der kreativen Arbeit

Wenn es um die Verhandlung der gewünschten Content Pieces geht, betonen wir unseren Kundinnen und Kunden gegenüber immer wieder, dass es nicht nur um die finanzielle Vergütung, sondern auch um die Wertschätzung der kreativen Arbeit geht. Gleichzeitig berücksichtigen wir auch die Komplexität des Contents. Ist es ein einfaches Foto oder ein aufwendig produziertes Video? Bei teuren Produkten oder exklusiven Eventeinladungen gehört auch der Eigenwert selbst zur Vergütung. Erhält die Influencerin oder der Influencer beispielsweise ein teures E-Bike und darf dieses behalten, kann dies als Teil der Vergütung angesehen werden.


Zwischen Kennzahlen und Authentizität

Okay, nun hast du einen Leitfaden, wie du die Verhandlung angehen kannst. Aus unserer Erfahrung sind grundsätzlich alle Creator und Creatorinnen dazu bereit, die Preise individuell anzuschauen und zu verhandeln. Deshalb solltest du eine Offerte einholen und gibst dazu deine Anforderungen bekannt: Was soll gepostet werden? Auf welchen Kanälen? Feed Post oder Stories? Wie möchtest du den Content verwenden? Braucht es ein Buyout? Je mehr Infos du mitgibst, je genauer fällt die Offerte aus.

Bitte vergesst vor lauter Zahlen aber nicht - Authenticity is Key! Das heisst mehr ist nicht immer mehr, denn die Followerzahl kann noch so hoch sein, das besondere Augenmerk liegt auf dem Brand Fit und der Qualität des Profils. Es geht darum, wie gut die Persönlichkeit, Werte und der Content mit der Marke übereinstimmen. Ein starker Brand Fit sorgt für Authentizität und Glaubwürdigkeit in der Zusammenarbeit.

Fazit

In der Welt der Influencer-Kooperationen bildet das Mediakit das Fundament für Preisverhandlungen. Nach einer eingehenden Analyse der Kennzahlen, wobei insbesondere die Engagement Rate und die Zusammensetzung der Community entscheidend sind, dient die Komplexität des Contents als weiterer Richtwert. Dabei fliesst auch der Eigenwert von Produkten oder Dienstleistungen in die Bewertung ein.

Es gibt keine vorgefertigte Zauberformel oder fixe Preisliste, die die Kosten bestimmen. Das Ziel ist nicht nur ein authentisches Ergebnis, sondern vor allem die Zufriedenheit sowohl der Marke als auch der Influencerin oder des Influencers mit dem Resultat der Zusammenarbeit. In dieser dynamischen Branche liegt der Schlüssel zum Erfolg in Win-Win-Situationen, in denen menschliche Beziehungen genauso wertvoll sind wie geschäftliche Vereinbarungen. <3